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resulting – Entscheidung ≠ Ergebnis

So gut wie alle Entscheidungen im realen Leben werden in einem von Wahrscheinlichkeit beeinflussten Umfeld getroffen. Weder kann man die Ausgangssituation vollkommen exakt analysieren, noch ist es möglich, eindeutige Vorhersagen zu treffen. Zu viele Einflussfaktoren bestimmen die Geschicke der Welt, sodass man fast nie direkt von der Entscheidung auf das Resultat schließen kann.

Befragt man Menschen zu ihren guten und schlechten Entscheidungen, wird man als Beispiele für gute Entscheidungen nur solche zu hören bekommen, die zu einem guten Ergebnis geführt haben. Als Beispiele für schlechte Entscheidungen wird man nur solche zu hören bekommen, die zu einem schlechten Ergebnis geführt haben.

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Strategische Verstärkung – Journalismus und Plattformen

Die großen sozialen Plattformen berufen sich auf die freie Meinungsäußerung und stellen sich als neutral dar. Nur weil sie aber nicht aktiv nach bestimmten Normen filtern, sind sie noch nicht neutral. Diese Plattformen haben eine ganz klare Richtung – die Richtung des Sensationalismus. Was populär ist, was viral geht, was aufregt, das wird auf diesen Plattformen verstärkt.

Das Recht auf Meinungsfreiheit muss es freilich geben, doch das Recht eine Plattform zu bekommen, die die eigene Nachricht verbreitet, gibt es nicht.

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Meta-Wahrheit – Zeit für eine neue Norm

Dennoch verteidigen viele diese absolute Norm. Ihr Sinn bestehe darin, dass man Lügen generell zu etwas Schlechtem macht und die Leute zum Zögern bringt, bevor sie Unwahrheiten äußern. Erst wenn der Druck also zu groß und der Vorteil des Lügens zu offensichtlich wird, soll man lügen.

Doch wer legt fest, wann der Druck zu groß wird und die Vorteile zu offensichtlich? Außerdem wird diese absolute Norm so oft gebrochen, dass sie de facto gar nicht mehr als Norm empfunden wird.

Kann es denn keine Norm in Bezug auf Wahrheit und Unwahrheit geben, die praktikabel und gleichzeitig moralisch vertretbar ist?

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Lügen oder Schweigen – eine Frage der Perspektive

Dass man nicht lügen soll, weiß jedes Kind. Dass nicht lügen nicht immer möglich ist ebenfalls. Vor allem wenn es um prosoziale Lügen geht, also Lügen von denen der Angelogene profitiert, sind viele bereit dem Wahrheitsgebot zu widersprechen. Manche sind aber auch der Meinung, dass es besser ist einfach nichts zu sagen, anstatt jemanden anzulügen.

In dem ausführlichen Artikel „The Surprising Cost of Silence. Asymmetric Preferences for prosocial lies of commission and omission.” haben Emma Levine et al. sich mit der Frage auseinandergesetzt, welche Art der Täuschung Menschen moralisch vertretbar finden.

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Ambiguitätstoleranz und Außenpolitik

Ambiguitätstoleranz ist eines der bestimmenden Themen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens – und gleichzeitig eines, dem der Mainstream-Diskurs wenig Beachtung schenkt. Ambiguität mögen wir Menschen nicht - am liebsten sind uns eindeutige Antworten. Dennoch schaffen es manche Gesellschaften toleranter mit der Mehrdeutigkeit umzugehen und andere haben damit massive Schwierigkeiten.

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Labormäuse – verfälschte Evolution

Bret Weinstein zieht daraus den Schluss, dass Tests von Stoffen an Labormäusen die Karzinogenität dieser Stoffe überschätzen, dafür aber andere Effekte, die beispielsweise mit den Prozessen der natürlichen Alterung zusammenhängen, unterschätzen.

Nun zur methodischen Lehre. Schon vor Bret Weinstein haben sich Wissenschaftler Gedanken über einen derartigen Zusammenhang gemacht. Die Telomerlänge der Labormäuse wurde aber immer als starker Widerspruch gesehen. Da alle wichtigen Forschungsinstitutionen auf die Mäuse einiger weniger großer Produzenten zurückgreifen, hat nie jemand hinterfragt, ob Mäuse tatsächlich so lange Telomere haben.

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Staaten als Filterblasen

In den Mainstreammedien Russlands wird die USA stets negativ dargestellt. Doch das sollte nicht überraschen, denn die Medienlandschaft Russlands ist nicht frei und wird in den wichtigsten Bereichen von Putin und Konsorten kontrolliert.

Allerdings ergibt sich genau das gleiche Bild mit Blick auf die USA. Dort wird Russland in den Mainstreammedien stets negativ dargestellt. Das überrascht, denn in einer freien Presselandschaft würde man eine nuanciertere Sichtweise erwarten.

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Psychologie der Massen und Ideenträgheit

Je mehr sich die Geschwindigkeit der Veränderung erhöht, desto gefährlicher wird diese Ideenträgheit der Massen. Wenn wir es dann auch noch vermehrt mit populistischen Politikern zu tun haben, die nicht von Idealen und eigenen Ideen getrieben sind, sondern einfach die Ideen adaptieren, die bei der Wählerschaft gut ankommen, dann sind wir an einem Punkt, wo die Demokratie es nicht mehr schafft, angemessen mit der Welt umzugehen.

Um das zu verhindern muss die Ambiguität der Welt respektiert werden. Anstatt von Wahrheiten gilt es von Wahrscheinlichkeiten zu sprechen.

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Kritisches Denken – Nonkonformes Denken

Es stimmt nämlich nicht, dass Massen nicht kritisch sind, Massen sind nur nicht gegen sich selbst kritisch, sondern gegen die Anderen.

Kritisches Denken und Denken abseits des Konsenses sind also nicht das Gleiche. Von letzterem brauchen wir viel mehr, Menschen die eine kritische Haltung zu irgendeinem Thema einnehmen können gibt es hingegen zuhauf. Einfach kritisch sein ist einfach, zu bekritteln gibt es immer etwas.

Was zählt ist, wirklich neue Gedanken zu haben und den Konsens zu hinterfragen. Genau das fordert den Geist wirklich heraus, im Gegenteil zum oft sehr stumpfen kritischen Denken.

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Indirektheit - Beziehungen & Ironie

Methoden wie Meditation oder Ironie erlauben dem Menschen eine distanzierte Sichtweise zu sich selbst und der Welt einzunehmen. Sie erlauben eine gewisse Distanz zum Konkreten, zum Fassbaren. Dadurch werden diese Methoden zu wichtigen Werkzeugen der Erkenntnisfindung. Nun zeichnen sich wertvolle Beziehungen dadurch aus, dass sie eine gewisse Distanz zum Konkreten, zum Tausch, schaffen.

Vielleicht ist also ein Leben mit derartigen wertvollen Beziehungen, genau wie auch ein Leben mit Ironie und Humor, unter anderem deshalb erfüllter, weil solche Beziehungen einem einen neuen Blick auf die Dinge geben, weil sie zu mehr Erkenntnis führen.

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Schule und selbstsichere Lösungsfindung

Aus diesem Grund haben die Schüler niemals den Anreiz, Selbstreflexionsmechanismen zu entwickeln. Sie haben nie das Bedürfnis, Mechanismen zu entwerfen, mit denen sie ihre eigenen Lösungen testen können. Genau solche Mechanismen würden aber die nötige Selbstsicherheit geben. Genau solche Mechanismen braucht man später in realen Entscheidungssituationen, wenn die klare Unterscheidung in richtig und falsch nicht mehr existiert und keiner ein Lösungsheft parat hat.

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Gott würfelt und wir sollten auch

In der Politik sind es Parteien, bei denen man mit konträren Ideen keine Chance hat. In den Medien sollte man sich bei manchen Publikationen nicht positiv über den Kapitalismus und bei anderen nicht negativ über den Nationalismus äußern. In der Wissenschaft braucht niemand mitzureden, der keine akademische Laufbahn durchgemacht hat.

Wenn wir es also ernst meinen mit unserer Toleranz und Offenheit, dann sollten wir dem Zufall viel öfter die Chance geben, für tolerante und vollkommen unbefangene Entscheidungen zu sorgen.

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Notwehr und Sprachgewalt

Wenn plötzlich jeder meint, das Recht zu haben, sich von anderen Meinungen und Aussagen gewalttätig angegriffen zu fühlen, und zu Mitteln der Notwehr greifen zu können, dann kann man es mit sinnvollen Debatten auch gleich lassen.

Es sagt sich leicht, dass Sprache Gewalt ist und das ist in gewissen Fällen auch richtig. Wenn aber die Folgen dieser Gleichsetzung von Sprache und Gewalt derartig drastische Konsequenzen haben, wie wir sie vielerorts erleben, ist es besser, wenn wir Sprache Sprache und Gewalt Gewalt sein lassen.

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Einfachste Spieltheorie als Denkwerkzeug – ein kurzer Primer

An dieser Matrix kann man ganz klar erkennen, dass die Arbeiter in so einem System niemals einen Anreiz haben sich für die Migration einzusetzen. Es wird also niemals zu einer Koalition von Arbeitern und Unternehmern für Migration kommen, wodurch dem Staat der wohlstandssteigernde Effekt der Migration verwehrt bleibt.

Die Bimatrix ist eine enorm vereinfachte Darstellung der Situation, als Denkwerkzeug aber dennoch sehr hilfreich. Sie schafft es in sehr übersichtlicher Weise die Hauptaspekte der Situation zu illustrieren.

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Wirtschaftnoah leidinger
Wirtschaftliche Migration – ein neues System

Die Senkung des Lohnniveaus ist ein entscheidender Faktor für den wohlstandssteigernden Effekt von Migration. Gleichzeitig werden sich Arbeiter nicht für die Migration einsetzen, wenn ihr Einkommen dadurch sinkt.

Ist das also der entscheidende Widerspruch, der keine wirtschaftliche Migration mit breitem gesellschaftlichem Konsens möglich macht?

Nein, denn es geht den Arbeitern nicht nur um ihren Lohn, sondern um ihr gesamtes Einkommen.

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Passivität ist nicht neutral – keine Erfahrung ist eine Erfahrung

Man muss sich aber immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass jede Passivität eine klare Entscheidung ist. Jede Passivität ist eine Entscheidung mit Konsequenzen. Jede Passivität beinhaltet auch gewisse Annahmen. Die passivste Position ist in den seltensten Fällen die neutralste Position, das gilt auch außerhalb der Märkte von denen Ray Dalio schreibt.

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Politics & Policy – Mindestlohn versus Umschulungsmaßnahmen

Genau solche Umschulungen werden in den nächsten Jahren immer wichtiger werden, wenn die Anforderungen an die Bildungsflexibilität von Arbeitskräften mit Blick auf Künstliche Intelligenz et. al. steigen.

Anstatt sich also Jahr für Jahr auf Diskussionen zum Mindestlohn einzulassen, sollte man das Thema wechseln. Das Thema wechseln hin zu Maßnahmen, die nicht nur inhaltlich Sinn machen, sondern es auch im Machtspiel der Politik bestehen können.

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Netflix – die Gefahr eines Preises

Ein Preis für alle Kunden bedeutet, dass nur ein Bruchteil der Kunden den angemessenen Preis zahlt. Es gibt Kunden, die würden weitaus mehr zahlen und es gibt potentielle Kunden, die würden das Produkt zu einem geringeren Preis kaufen.

Durch den Schritt des Werbemodells würde Netflix sowohl von den Kunden profitieren, die bereit sind mehr zu zahlen, als auch viele Abonnenten an Land ziehen, denen die bisherigen Pakete zu teuer waren.

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