text

Posts in Wirtschaft
Das Schulterschlussrisiko der Wirtschaft

Dieser Schulterschluss ist in der aktuellen Lage auch notwendig. Das rein Individualistische Narrativ der letzten Jahrzehnte beginnt in den Köpfen vieler zu bröckeln. Doch ein zu starker Schulterschluss stellt auch eine Gefahr dar. Eine Gefahr für die Demokratie, wie Florian Klenk in seinem Artikel „Schluss mit dem Schulterschluss!“ darlegt. Eine Gefahr aber vor allem auch für die Wirtschaft.

Die Wirtschaft ist nämlich jener Bereich des gesellschaftlichen Zusammenlebens, in welchem Schulterschluss und intensives Mitleid zu einem massiven Schaden führen können.

Auch die Medien förderten dieses Narrativ. Sie forderten die Leute zum Mitleid auf und schrieben ausführlich über die positiven Effekte der Sparsamkeit, des Verzichtes und des stärkeren Zusammenhalts.

Mit diesem Narrativ der mitleidsgetriebenen Austerität und Sparsamkeit war aber natürlich niemandem geholfen. Anstatt die Armen und Geschädigten zu unterstützen, hat dieses wirtschaftliche Mitleiden die Wirtschaftskrise nur verschlimmert.

Read More
Unsichtbare Konsequenzen & Strafregister

Bereits im 19. Jahrhundert hat der französische Ökonom Frederic Bastiat in seinem einflussreichen Essay „That which is seen, and that which is not seen.“ dargelegt, wie viele politische Eingriffe auf den ersten Blick sehr sinnvoll wirken, bei näherer Betrachtung aber enorme unsichtbare Konsequenzen aufweisen.

Ein besonders brisantes Beispiel für so einen Fall liefern die US-amerikanischen Ökonomen Jennifer Doleac und Benjamin Hansen in ihrem Paper „The unintended consequences of „ban the box“: Statistical discrimination and employment outcomes when criminal histories are hidden“.

Der Begriff „ban the box“ (BTB) entstammt der Feststellung, dass viele Arbeitgeber im Anstellungsprozess Bewerber mit einer kriminellen Vorgeschichte sofort ausschließen. Die Idee von BTB ist, diese Kategorie einfach aus dem Bewerbungsprozess zu verbannen, indem man den Arbeitgebern keinen Zugang zur Kriminalitätsgeschichte der Bewerber gibt.

Read More
Resilienz kommt selten allein

Aktuell halten sich die Rufe nach mehr Resilienz unserer Wirtschaft noch in Grenzen. Doch sobald die gesundheitliche Krise überstanden ist, werden viele mit der talebschen Forderung nach mehr Antifragilität an die Türen unserer Politiker klopfen.

Diese Politiker sind dann vor allem gefordert, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten. Denn politische Maßnahmen sind vor allem in der Wirtschaft immer ein Balance-Akt. Ein Balance-Akt zwischen Sicherheit/Antifragilität auf der einen sowie Wachstum/Effizienz auf der anderen Seite.

Dazu kommt, dass der Recency-Bias unser Denken über ökonomische Resilienz viel zu stark in Richtung einer Resilienz gegenüber Pandemien lenkt. Doch ein ökonomisches System muss nicht nur gegenüber Pandemien, sondern ganz allgemein resilient sein. In diesem Zusammenhang muss man breit gefächerten historischen also mit Sicherheit mehr Wichtigkeit schenken als unseren kurzfristigen Covid-19-Erkenntnissen.

Also ein Ja zu mehr Antifragilität und Resilienz aber ein Nein zu einem verzerrten Fokus auf eine epidemie-resiliente Wirtschaft und ein Nein zu Maßnahmen, die zwar gut klingen, empirisch gesehen aber das Gegenteil ihrer Intention bewirken.

Read More
Brücken und Märkte

Gerade ein Krisenzeiten, wenn die Kurse an den Börsen an einem Tag um 10% fallen und am nächsten Tag um 10% steigen, wird klar, dass Märkte nicht immer rational sind. Die These der effizienten Märkte mag in vielen Fällen mehr oder weniger richtig sein, doch sobald Chaos an den Märkten ausbricht, erkennt jedes Kind, dass die These falsch sein muss.

Dabei würde man eigentlich annehmen, dass die Märkte in Krisen am effizientesten sind. Schließlich sind zu diesen Zeiten auch die Volumina am höchsten. Wenn mehr Anbieter und Nachfrager am Markt aktiv sind, sollte sich durch ihr kollektives Verhalten die beste Annäherung an einen fairen Wert finden lassen.

Der südkoreanische Ökonom Hyun Song Shin erklärt dieses scheinbare Paradox anhand der Millennium Bridge in London. Die Fußgängerbrücke in der englischen Hauptstadt wurde mit ohnehin schon 2 monatiger Verspätung am 10. Juni 2000 eröffnet, musste aber zwei Tage später wieder geschlossen werden. Die Brücke begann nämlich heftig horizontal zu schwanken, wenn sich Fußgänger auf ihr bewegten.

Read More
Digitalmarketing – ein trügerischer Trend

Die Marketingwelt kennt in den letzten Jahren nur einen Trend. Den Trend zum Internet. Viele Experten gehen von einer weiteren Intensivierung dieses Trends in den nächsten Jahren aus.

Digitale Marketingkanäle rund um Google, Facebook und andere große Plattformen haben den Vorteil einer sehr genauen Messbarkeit. Alles lässt sich in Zahlen messen, jeder Klick, jeder Blick, jeder Kundenkontakt kann quantifiziert werden. Gleichzeitig kann man schon mit kleinsten Budgets beginnen auf diesen Plattformen zu werben.

Doch eine Studie der GroupM, einer der weltweit größten Werbeagenturen, die jährlich mehr als 50 Milliarden US-Dollar an Werbebudget managet, sollte viele Unternehmen bedenklich stimmen. Die Studie umfasst 23 Länder von Singapur über Deutschland bis hin zu Argentinien und Kanada in welchen insgesamt 13.900 18- bis 49-jährige Personen befragt wurden und sie zeigt ein düsteres Bild für digitale Marketingkanäle.

Vor dem Hintergrund dieser breit angelegten Studie muss man sich als Werbetreibender unweigerlich die Frage stellen, ob die kurzfristigen Vorteile der Quantifizierbarkeit sowie der vergleichsweise geringen Kosten im Verhältnis zu dem langfristigen Verlust an Markenimage stehen, das man über andere Marketingkanäle aufbauen oder zumindest erhalten könnte.

Read More
GIS-Gebühren und ihre Laffer-Kurve

Ein großer Streitpunkt ist die Laffer-Kurve erstens, weil die Beweislage für sie recht mager ist und zweitens, weil es sehr schwer ist, die konkrete Laffer-Kurve für einen Staat zu ermitteln.

Politiker vom linken Spektrum werden stets argumentieren, dass man sich an dem Punkt der Laffer-Kurve befindet, wo ein Anheben des Steuersatzes zu einem Anstieg der Steuereinnahmen führt. Politiker vom rechten Spektrum werden stets argumentieren, dass man sich an dem Punkt der Laffer-Kurve befindet, wo ein Anheben des Steuersatzes kontraproduktiv ist und stattdessen eine Senkung des Steuersatzes zu mehr Steuereinnahmen führt.

Die Beweislage rund um dieses Thema ist deshalb so mager, weil man mit der Steuerhinterziehung einen unsichtbaren Faktor misst. Schließlich versucht man illegales und geheimes Verhalten zu messen.

Praktischerweise bieten aber die GIS-Gebühren in Österreich eine optimale Chance, um das Verhältnis von der Höhe der Gebühren und dem Level an Gebührenhinterziehung zu untersuchen.

Read More
Die längste Wirtschaftsexpansion & ihre Geschichten

Lange hat sie angehalten – länger als sie jemals zuvor zwischen den Jahren 1854 und 2020 angehalten hat. Bis in den März 2020 hat sie angehalten, aber schon im Juli letzten Jahres war die wirtschaftliche Expansion, die 2009 begann, die längste die sich in unseren Geschichtsbüchern finden lässt.

Anzumerken ist, dass die US-Expansion von 2009-2020 zwar die bisher längste aber auch die bisher langsamste ist, es gab also durchaus kürzere Expansionsphasen in denen die Wirtschaft insgesamt stärker gewachsen ist.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was der Motor dieser außerordentlich ausdauernden Expansion der US-amerikanischen Wirtschaft war. Der Nobelpreisträger Robert J. Shiller beantwortet diese Frage in seinem kürzlich erschienenen Paper „Popular economic narratives advancing the longest U.S. economic expansion 2009-2019“.

Ein wichtiges Narrativ ist jenes der „Great Depression“, also die Erinnerung an die Wirtschaftskrise der 1930er Jahre und die Angst, dass man so eine Krise wieder erleben könnte. Wie soll aber das Narrativ, einer möglichen wirtschaftlichen Katastrophe eine Expansion antreiben?

Read More
Messen bis zum Tod

«Es ist vollkommen offensichtlich, dass man die Finanzierung im Gesundheitssystem auf Basis von Performance und Leistung gestalten muss. Krankenhäuser und andere Anbieter, die Mittel vom Staat erhalten, sollen diese Mittel auf Basis ihrer Ergebnisse bekommen und nicht auf Basis der Ressourcen, die sie verlangen. Wenn Privatpersonen selbst oder Versicherungen für eine Leistung zahlen, dann sollen sie nicht für die Aktivität an sich, sondern das Ergebnis zahlen.»

Viele würden dieser Aussage intuitiv zustimmen. Klar. Scheint irgendwie sinnvoll, das Gesundheitssystem nach Performance zu bezahlen. Nur so kommt das Geld dorthin, wo es hingehört.

Laut dem OECD-Paper „Can performance measurement make health care systems more sustainable? Or at least more efficient?” vom Dezember 2019 ist genau das der falsche Ansatz.

Der Fehler an dieser Idee?

Sie basiert auf einer fiktiven Vorstellung davon, wie so ein System funktioniert, während die Realität eine ganz andere ist.

Read More
Bargeldabschaffung & volle Privatsphäre

Kaum ein anderes Thema schafft es so viele Verschwörungstheoretiker anzuziehen wie die Abschaffung des Bargeldes. Die einen verkaufen es als eine Vernichtung der Finanzkriminalität und Geldwäsche, die anderen lehnen es ab, weil es die totale Staatskontrolle erlaubt und dem Menschen die letzte Freiheit raubt.

Dass sich die Diskussion rund um die Abschaffung des Bargeldes im Großen und Ganzen um dieses Thema bewegt zeigt einiges über die Art in der wir denken. Wir denken in gewohnten Konzepten.

Denn die Abschaffung des Bargeldes muss gar nichts mit einer Veränderung in der Privatsphärestruktur des Finanzsystems zu tun haben. Dann nämlich nicht, wenn das Bargeld durch eine digitale Währung ersetzt wird.

Nur zwischen können und wollen ist bei den Zentralbanken ein Unterschied und zwischen können und wissen, dass man es kann, ist bei der Bevölkerung ein Unterschied.

Read More
Bedingungsloses Grundeinkommen – ein falsches Narrativ

Den Populärphilosophen Richard David Precht, den US-Präsidentschaftskandidat Andrew Yang und den Intellektuellen Thomas Paine verbindet eine Idee. Alle drei setzen sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein. Ein universal basic income also. Oder, um im Terminus von Andrew Yang zu bleiben, „1000 Dollar für jeden Amerikaner“.

Schlussendlich gibt es aber noch eine Idee in Bezug auf Arbeit, die viel weiter zurückreicht, als alles was jemals in Bezug auf Automatisierung geschrieben wurde. Die Idee, dass Arbeit nicht nur einen praktischen, sondern auch einen ideellen Wert hat. Die Idee, dass Arbeit sinnstiftend ist. Die Idee, dass der Mensch vor allem durch seine Arbeit etwas Positives für diese Welt schafft.

Schlussendlich muss also eine Maßnahme die versucht mit dem Verlust von Arbeitsplätzen umzugehen immer auch die ideelle Komponente der Arbeit miteinbeziehen. Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens scheitert hier schon an der Semantik.

Read More
Wenn der Algorithmus investiert

Big Data. Data Science. Deep Learning. Algorithmisches Investieren. Kein Jahr vergeht ohne das ein neues Buzzword rund um das Thema der computergetriebenen Entscheidungsfindung in die Köpfe von Investoren, Managern und Politikern implantiert wird.

Nun schreibt genau einer der Vorreiter im Bereich des algorithmischen Investierens, Ray Dalio, dass Entscheidungsmechanismen, die auf Machine Learning basieren gefährlich und nicht wirklich hilfreich sind. Er schreibt das, obwohl Algorithmen ihn zum Milliardär und sein Unternehmen Bridgewater zu einem der wichtigsten Investmentkonzerne der Welt gemacht haben. Er schreibt das, obwohl Machine Learning der heißeste Trend ist, wenn es um computergesteuerte Entscheidungen geht.

Aus diesem Grund darf man beim Investieren Methoden zur Datenanalyse immer nur dazu anwenden, irgendwelche Muster zu erkennen. Dann gilt es diese Muster zu verstehen. Auf Basis von diesem Verständnis kann man schlussendlich investieren, denn dann wird man auch sehen, ob sich die zugrundeliegenden Faktoren verändern und das bisherige Verständnis obsolet wird.

Read More
Potentieller Wettbewerb – Facebook

2014 übernahm Facebook den Messenger-Service WhatsApp für 19 Milliarden US-Dollar, 2 Jahre zuvor hatte Facebook bereits Instagram für 1 Milliarde US-Dollar übernommen. Auch die anderen großen Tech-Konzerne rund um Google, Amazon oder Microsoft zeichnen sich schon seit Jahren durch eine sehr rege Akquisitionsaktivität aus. Gegenwind von Kartellämtern gibt es, vor allem in den USA, nur selten.

Grund dafür ist, dass GAFA et al. in der Regel sehr junge Unternehmen übernehmen, es handelt sich also nicht um die klassischen Fälle des Kartellamts bei denen ein großer Konzern einen anderen Großkonzern übernimmt.

Damals lag also die Beweispflicht auf der Seite der Unternehmen, die zeigen mussten, dass so eine Wettbewerbsschwächung aufgrund der strukturellen Marktveränderung nicht zu erwarten war.

Im Laufe der Jahre haben die Entscheidungen des obersten Gerichtshof in den USA aber dazu geführt, dass die Beweislast immer stärker auf die Behörden fiel und gleichzeitig immer höher wurde, sodass es heute fast unmöglich ist, das Gesetz in Bezug auf potentiellen Wettbewerb zur Verhinderung irgendeiner Akquisition im Digitalbereich zu benutzen.

Read More
Industrialisierung und Demokratie

Und während man sicherlich darüber streiten kann, wie demokratisch die eine oder andere Nation wirklich ist, ist der Trend nicht zu verkennen. Die Demokratie als Regierungsform ist in den letzten Jahrzehnten auf dem Vormarsch.

Dennoch gibt es immer noch genug Staaten, in denen keine oder keine wirkliche Demokratie herrscht und ebenfalls viele, in denen die Demokratie nicht sehr stabil ist. Es stellt sich also die Frage, welche Faktoren eine Demokratisierung begünstigen und für eine stabile Demokratie sorgen.

In einer industrialisierten Wirtschaft hingegen, in der auch der tertiäre Sektor eine immer entscheidendere Rolle spielt, sind die Kosten von Unterdrückungsmaßnahmen für die Eliten weitaus höher.

Schließlich spielt die Mittelschicht bei der Demokratisierung eine entscheidende Rolle. Die Mittelschicht fungiert als Puffer zwischen Eliten und dem einfachen Volk. Ein großes Risiko, das die Demokratisierung für die Eliten beinhaltet, sind drastische Umverteilungsmaßnahmen. Wenn die Eliten aber wissen, dass es eine breite Mittelschicht gibt, die sich gegen zu drastische Umverteilungen einsetzen wird, dann ist das Risiko der Demokratisierung für die Eliten signifikant geringer.

Read More
Eindimensionales Funktionsverständnis

Aus Sicht von Europäern und US-Amerikanern haben Zölle vor allem den Zweck, eigene Produzenten zu schützen.

Wenn wir Zollfreiheit fordern, dann denken wir an diese Funktionsweise von Zöllen. Doch uns ist nicht bewusst, dass es sich hierbei um ein eindimensionales Funktionsverständnis handelt. In sehr armen Staaten sind Zölle nämlich eine tatsächliche und notwendige Einnahmequelle.

Auf Basis unserer Denkweise über die Funktion von Quarantänemaßnahmen bewerten wir auch die Anwendung dieser Maßnahmen in anderen Staaten. Dass es sich abermals um ein eindimensionales Funktionsverständnis handelt kommt uns dabei nicht in den Sinn.

In einem Land wie Sierra Leone bedeutet häusliche Quarantäne nämlich etwas ganz anderes als bei uns. Die Menschen haben meist keinerlei Nahrungsmittel auf Lager, viele haben nicht einmal Wasser zu Hause. 20 Tage in der eigenen Hütte zu überleben, ist also nicht möglich. Man ist angewiesen auf das Militär und die Polizei, die die Quarantäne kontrollieren. Und genau diese Parteien nutzen die Notlage der Menschen schamlos aus.

Read More
Der Weg zur Freunderlwirtschaft

Dass es sich bei diesem Sozialismusargument um einen fiktiven Vergleich handelt, haben viele Kapitalismusbefürworter schon lange erkannt. Tatsächlich argumentieren selbige, darunter auch der Autor dieses Artikels, aber in Bezug auf den Kapitalismus ebenfalls gerne mit fiktiven Vergleichen.

Viele der Missstände des Kapitalismus, wie die intensive Verzahnung von Politikern und Unternehmern, den Nepotismus oder die stetig wachsende Lobbying-Branche, tun die Kapitalismus-Fürsprecher damit ab, dass es sich hierbei nicht um wirklichen freien Kapitalismus handelt.

Doch auch dieses Argument ist ein sehr schwaches und ein fiktiver Vergleich. In Staaten mit Demokratien und Kapitalismus sind diese Auswüchse nämlich so gut wie immer zu beobachten. Der tatsächliche Kapitalismus scheint also eine Tendenz zu einer Verzahnung von Politik und Wirtschaft, eine Tendenz zur Freunderlwirtschaft, zu haben.

Read More
Ablösepakete – Absurdität oder Logik

Vorstandsgehälter im sechs- und siebenstelligen Bereich sorgen im öffentlichen Diskurs immer wieder für Empörung. Besonders die hohen Ablösesummen für Vorstände, die in ihrer Funktion großen Schaden angerichtet haben, sind für viele unverständlich und ein Zeichen der irrationalen Auswüchse des Kapitalismus.

Dies mag zum Teil auch erklären, wie es dazu kommen konnte, dass der Vorstandsvorsitzende von Merrill Lynch im Jahre 2007 ein Ablösepaket im Umfang von 160 Millionen US-Dollar bekommen hat, nachdem die Bank unter ihm Verluste in Höhe von fast 8 Milliarden US-Dollar verbuchen musste.

Das bedeutet aber keinesfalls, dass bei dem einen oder anderen Ablösepaket nicht auch die Verhaberung eine entscheidende Rolle spielt. Dies ist aber vor allem in Betrieben zu beobachten, bei denen, e.g. durch Staatsbeteiligungen, enge Kontakte mit der Politik bestehen. Im rein privatwirtschaftlichen Bereich sind die Beteiligten oft zu gewinnorientiert, als das sie sich so eine Verhaberung leisten würden.

Read More
Streaming Krieg – Wunderwaffe Punkteprogramm?

Wenn es aktuell eine spannende Branche an der Schnittstelle zwischen traditionellen und digitalen Medienangeboten gibt, dann ist es die Streaming Branche. In den USA spricht man seit einiger Zeit schon nur mehr von einem Streaming Krieg, der zwischen Netflix, Hulu, Disney, Amazon und wie sie sonst noch alle heißen, entbrannt ist.

Sowohl das Marktforschungsunternehmen Nielsen als auch die Beratungsfirma PwC haben kürzlich Berichte herausgebracht, im Zuge derer sie das US-amerikanische Konsumverhalten in Bezug auf Online-Streaming analysiert und sich mit den Zukunftsperspektiven der Branche auseinandergesetzt haben.

Read More
Einfachste Spieltheorie als Denkwerkzeug – ein kurzer Primer

An dieser Matrix kann man ganz klar erkennen, dass die Arbeiter in so einem System niemals einen Anreiz haben sich für die Migration einzusetzen. Es wird also niemals zu einer Koalition von Arbeitern und Unternehmern für Migration kommen, wodurch dem Staat der wohlstandssteigernde Effekt der Migration verwehrt bleibt.

Die Bimatrix ist eine enorm vereinfachte Darstellung der Situation, als Denkwerkzeug aber dennoch sehr hilfreich. Sie schafft es in sehr übersichtlicher Weise die Hauptaspekte der Situation zu illustrieren.

Read More
Wirtschaftnoah leidinger
Wirtschaftliche Migration – ein neues System

Die Senkung des Lohnniveaus ist ein entscheidender Faktor für den wohlstandssteigernden Effekt von Migration. Gleichzeitig werden sich Arbeiter nicht für die Migration einsetzen, wenn ihr Einkommen dadurch sinkt.

Ist das also der entscheidende Widerspruch, der keine wirtschaftliche Migration mit breitem gesellschaftlichem Konsens möglich macht?

Nein, denn es geht den Arbeitern nicht nur um ihren Lohn, sondern um ihr gesamtes Einkommen.

Read More
Netflix – die Gefahr eines Preises

Ein Preis für alle Kunden bedeutet, dass nur ein Bruchteil der Kunden den angemessenen Preis zahlt. Es gibt Kunden, die würden weitaus mehr zahlen und es gibt potentielle Kunden, die würden das Produkt zu einem geringeren Preis kaufen.

Durch den Schritt des Werbemodells würde Netflix sowohl von den Kunden profitieren, die bereit sind mehr zu zahlen, als auch viele Abonnenten an Land ziehen, denen die bisherigen Pakete zu teuer waren.

Read More