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Posts tagged Prinzipien
Sei unsicher und langsam

Viele Denkwerkzeuge im ideenraum fokussieren sich auf das Individuum. Es geht darum, wie man selbst besser denken, besser reflektieren und schlussendlich besser handeln kann.

Noch mächtiger als individuelles Denken ist das Denken in Teams und Organisationen. Wer es regelmäßig schafft, konstruktive Kritik von anderen einzuholen, wird davon auf kurz oder lang enorm profitieren.

Ein häufiges Problem besteht darin, dass die anderen einfach keine konstruktive Kritik von sich geben. Gerade, wenn man sich in einer Führungsposition befindet oder sehr selbstbewusst wirkt, wagen viele nicht, die Stimme der Kritik zu heben.

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Prinzipien - auch wenn es weh tut

Prinzipien sind nicht nur für die eigene Entscheidungsfindung, sondern auch für Demokratien unabdingbar. Sind für einen Rechtsstaat unabdingbar. Sind für Menschenrechte, ein starkes Sozialsystem und ein friedliches Zusammenleben unabdingbar.

Dazu gehören das Prinzip der Opposition, das Prinzip der freien Meinungsäußerung sowie das Prinzip der Pressefreiheit.

Doch eigentlich ist es uns aktuell ganz recht, wenn die Regierung neue Maßnahmen vorgibt und alle diese Maßnahmen befolgen. Eigentlich wollen wir in dieser ohnehin schon krisenhaften Zeit weder sonderlich kritisch über diese Maßnahmen nachdenken, noch uns die Kritik von Opposition und Journalisten anhören.

Rein pragmatisch und kurzfristig mag das auch tatsächlich optimal sein. Alle halten sich an die Maßnahmen, bleiben zu Hause, tragen Masken. So gelingt es, die Infektionskurve abzusenken. Dann können wir ja wieder kritisch sein, uns über die Regierung aufregen und unser normales Leben führen.

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Prinzipien in Krisen

Wenn man vor einer Entscheidung steht, versucht eine Situation zu analysieren, dann geht es zum einen darum, die aktuelle Lage sorgfältig zu beobachten, zum anderen ist aber auch die Meta-Ebene, also eine historische Betrachtung essentiell.

Dank dem Recency Effect tendieren wir dazu, aktuelle Ereignisse oder Ereignisse der nahen Vergangenheit weitaus stärker wahrzunehmen, als Ereignisse, die schon einige Zeit zurückliegen.

Gerade wenn die aktuelle Situation, wie in einer Krise, auch noch sehr emotional ist, verliert man den historischen Blick oft vollkommen und bekommt eine immer beschränktere Sichtweise auf die Dinge.

Genau dieses Phänomen lässt sich aktuell an den globalen Finanzmärkten sehr schön beobachten. Die Investoren sprechen normalerweise immer darüber, dann zu kaufen, wenn das Blut durch die Straßen fließt, sprechen davon wie rational sie in einer Krise bei günstigen Preisen nachkaufen würden.

De facto tun das dann aber sehr wenige. Der Grund?

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Wenn der Algorithmus investiert

Big Data. Data Science. Deep Learning. Algorithmisches Investieren. Kein Jahr vergeht ohne das ein neues Buzzword rund um das Thema der computergetriebenen Entscheidungsfindung in die Köpfe von Investoren, Managern und Politikern implantiert wird.

Nun schreibt genau einer der Vorreiter im Bereich des algorithmischen Investierens, Ray Dalio, dass Entscheidungsmechanismen, die auf Machine Learning basieren gefährlich und nicht wirklich hilfreich sind. Er schreibt das, obwohl Algorithmen ihn zum Milliardär und sein Unternehmen Bridgewater zu einem der wichtigsten Investmentkonzerne der Welt gemacht haben. Er schreibt das, obwohl Machine Learning der heißeste Trend ist, wenn es um computergesteuerte Entscheidungen geht.

Aus diesem Grund darf man beim Investieren Methoden zur Datenanalyse immer nur dazu anwenden, irgendwelche Muster zu erkennen. Dann gilt es diese Muster zu verstehen. Auf Basis von diesem Verständnis kann man schlussendlich investieren, denn dann wird man auch sehen, ob sich die zugrundeliegenden Faktoren verändern und das bisherige Verständnis obsolet wird.

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De jure & de facto Macht in Politik & Leben

In der Politikwissenschaft gibt es eine Theorie, die politische Macht in de jure Macht und de facto Macht unterteilt. De jure Macht ist die Macht, die eine Gruppe oder ein Individuum im politischen System hat. De jure Macht ist also beispielsweise das Wahlrecht der Bürger in einer Demokratie oder das unbeschränkte Recht des Diktators in einer Diktatur.

De facto macht ist die Macht außerhalb des politischen Systems und der politischen Institutionen. De facto Macht haben beispielsweise die Bürger bei einer Revolution oder das Militär bei einem Militärputsch.

In Situationen der Ruhe, der Rationalität, der Besonnenheit trifft man in der Regel sehr gute Entscheidungen. Doch genau wie die de facto Macht im politischen Raum, ist diese besonnene Entscheidungsmacht meist nur sehr vorübergehender Natur und löst sich auf, sobald man es mit dem Ernstfall zu tun bekommt.

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Mut zum Ungefähr

Doch das Problem, dass wir nur die Fakten oder im besten Fall spezifische Regeln und Gesetze lernen, ist nicht nur auf die Struktur unseres Denkapparats zurückzuführen. Abstrakt denken ist immer unangenehmer und anstrengender, als spezifische Regeln zu lernen oder ganz klare Fakten.

Unsere natürliche Tendenz der Faulheit führt uns dazu, dass wir uns tendenziell eher keine Gedanken um Metaregeln oder abstrakte Zusammenhänge machen. Auch evolutionär war es nie wichtig, die großen Zusammenhänge zu verstehen, wenn ein Raubtier kommt dann läuft man weg und wenn man Hunger hat jagt man – mit sehr spezifischen Regeln konnte man immer gut überleben.

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Strategische Verstärkung – Journalismus und Plattformen

Die großen sozialen Plattformen berufen sich auf die freie Meinungsäußerung und stellen sich als neutral dar. Nur weil sie aber nicht aktiv nach bestimmten Normen filtern, sind sie noch nicht neutral. Diese Plattformen haben eine ganz klare Richtung – die Richtung des Sensationalismus. Was populär ist, was viral geht, was aufregt, das wird auf diesen Plattformen verstärkt.

Das Recht auf Meinungsfreiheit muss es freilich geben, doch das Recht eine Plattform zu bekommen, die die eigene Nachricht verbreitet, gibt es nicht.

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Passivität ist nicht neutral – keine Erfahrung ist eine Erfahrung

Man muss sich aber immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass jede Passivität eine klare Entscheidung ist. Jede Passivität ist eine Entscheidung mit Konsequenzen. Jede Passivität beinhaltet auch gewisse Annahmen. Die passivste Position ist in den seltensten Fällen die neutralste Position, das gilt auch außerhalb der Märkte von denen Ray Dalio schreibt.

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Eine Ergänzung – Prinzipien und der Identitäspakt

Was Prinzipien so effektiv macht bezeichnet Nir Eyal als Identitätspakt. Prinzipien bauen jemandes Wertevorstellungen und Theorien in dessen Identität ein. Dadurch bedarf es keiner mentalen Anstrengung mehr diese Konzepte zu verwende. Die eigene Identität hinterfragt man nicht einfach in einer stressigen Situation, man ändert sie nicht einfach nur wegen Zeitdruck oder Gruppenzwang.

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