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Posts tagged Konsum
Reduktion and FU-Money

Vor seiner Karriere als Philosoph und Buchautor war Nassim Taleb als Trader aktiv. Sein wohl entscheidendster Durchbruch gelang ihm im Jahre 1987. Als am 19. Oktober dieses Jahres so gut wie alle seine Kollegen Unmengen an Geld verloren, hatte er seinen größten Erfolg – denn er hatte anders als seine Kollegen auf fallende Kurse gewettet.

Das Resultat dieses erfolgreichen Trades war ein beachtlicher Bonus. Taleb war nach diesem Bonus nicht unfassbar reich, doch er hatte Fuck-You-Money.

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Test der Bedürfnisse

Von klein auf war ich der Überzeugung, dass ein großes und modernes Zuhause eines der Hauptbedürfnisse meines Lebens sein würde. Ich war nie etwas anderes gewohnt und so traf ich ganz einfach die Annahme, dass ein überdurchschnittlich luxuriöses Haus / eine überdurchschnittlich luxuriöse Wohnung einen entscheidenden Beitrag zu meiner Lebenszufriedenheit leistet.

Tatsächlich hatte ich diese Annahme bis vor kurzem aber nie getestet und hätte das ohne den ein oder anderen glücklichen Zufall auch nicht gemacht. Umso überraschender kam kürzlich die Erkenntnis, dass eine weniger luxuriöse und moderne Unterkunft so gut wie keinen Effekt auf meine Lebenszufriedenheit hat.

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Eindringling Luxus

„One of history’s few iron laws is that luxuries tend to become necessities and to spawn new obligations. Once people get used to a certain luxury, they take it for granted. Then they begin to count on it. Finally they reach a point where they can’t live without it.” - Yuval Noah Harari in seinem Buch „Sapiens“.

Wahrscheinlich braucht es gar keinen Historiker, um zu erkennen, dass wir Menschen uns schneller an neu gewonnenen Luxus gewöhnen als uns lieb ist. Ob ein neues Handy, Auto oder Kleidungsstück – meist ist die anfängliche Begeisterung bereits nach wenigen Tagen verflogen.

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Reiche Altruisten

Die mitunter kontraintuitivste Idee des effektiven Altruisten ist das Maximieren des eigenen Einkommens.

Robert verbringt einen Großteil seiner Lebenszeit damit, das Leid anderer Menschen zu reduzieren.

Option A: Robert arbeitet bei einer Investmentbank und bezieht ein Millionengehalt.

Option B: Robert arbeitet bei einer wohltätigen Organisation und verdient nicht viel mehr, als er zum Leben benötigt.

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Grenzen des Altruismus

In meinem einführenden Artikel zum effektiven Altruismus habe ich ein paar drastische Vergleiche angeführt. So kann man für den Preis eines Kaffees von Starbucks einige Kinder in Entwicklungsländern entwurmen. Für den Preis neuer Kopfhörer kann man einige Menschen vor dem Erblinden retten.

Rein auf Basis dieser Vergleiche scheint es absolut unmoralisch, irgendwelche Luxusgüter zu konsumieren. Wer sich diese Fakten vor Augen führt, wird unweigerlich zu der Conclusio kommen, dass absoluter Minimalismus die einzige moralisch akzeptable Lebensform ist.

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Paradox von Werbung & Journalismus

Es ist eine paradoxe Zeit für den Journalismus. Auf der einen Seite, werden in der aktuellen Krise mehr journalistische Inhalte konsumiert als zuvor, auf der anderen Seite brechen die Umsätze vieler Medienhäuser ein. Auf der einen Seite sind immer mehr Kunden bereit für Qualitätsjournalismus zu bezahlen, auf der anderen Seite ziehen Unternehmen die Werbegelder zurück.

Diese Diskrepanz zwischen der eigentlichen Wertschöpfung und dem Umsatz, der vom Wertschöpfer extrahiert werden kann, verdeutlicht die Risiken der weit verbreiteten Werbemodelle sehr deutlich. Durch ein Werbemodell werden Nutzer und Zahler getrennt, damit wird auch der Wert des Produktes von dessen Umsatz- und Profitpotential getrennt.

Das ist grundsätzlich nicht weiter tragisch, wenn es um Unterhaltung geht. Doch wenn essentielle Produkte, wie qualitativ hochwertige Berichterstattung, mit einem derartig fragilen Modell finanziert werden, ist das sehr wohl ein Problem.

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Das Schulterschlussrisiko der Wirtschaft

Dieser Schulterschluss ist in der aktuellen Lage auch notwendig. Das rein Individualistische Narrativ der letzten Jahrzehnte beginnt in den Köpfen vieler zu bröckeln. Doch ein zu starker Schulterschluss stellt auch eine Gefahr dar. Eine Gefahr für die Demokratie, wie Florian Klenk in seinem Artikel „Schluss mit dem Schulterschluss!“ darlegt. Eine Gefahr aber vor allem auch für die Wirtschaft.

Die Wirtschaft ist nämlich jener Bereich des gesellschaftlichen Zusammenlebens, in welchem Schulterschluss und intensives Mitleid zu einem massiven Schaden führen können.

Auch die Medien förderten dieses Narrativ. Sie forderten die Leute zum Mitleid auf und schrieben ausführlich über die positiven Effekte der Sparsamkeit, des Verzichtes und des stärkeren Zusammenhalts.

Mit diesem Narrativ der mitleidsgetriebenen Austerität und Sparsamkeit war aber natürlich niemandem geholfen. Anstatt die Armen und Geschädigten zu unterstützen, hat dieses wirtschaftliche Mitleiden die Wirtschaftskrise nur verschlimmert.

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