text

Posts tagged Gefahr
Fehlschluss des Tischlers

Gerade im Zuge der aktuellen Pandemie begegnet man ihm immer wieder – dem Fehlschluss des Tischlers.

Stellen wir uns dazu die Frage, wer sich legitimerweise zur Pandemie, ihren Effekten und potentiellen Gegenmaßnahmen äußern kann. Vor allem einmal Virologen und Ärzte – schließlich sind sie die Experten, wenn es um menschliche Physiologie und Medizin geht.

“If you want to figure out how to gamble, don't talk to the carpenter who built the roulette wheel.” – Russ Roberts in einem Gespräch mit Nassim Taleb.

Read More
Geheimnis der Erfolgsgeheimnisse

So gut wie alle Erfolgsratgeber und Biografien außerordentlich berühmter oder reicher Menschen teilen einen entscheidenden Fehler: Silent Evidence beziehungsweise schweigende Beweise.

Denn nur erfolgreiche Menschen schreiben Biografien. Alle Menschen, die mit ihren Projekten gescheitert sind, deren Lebensweg in die Sackgasse geführt hat, hört man in der Regel nicht.

Read More
Ehevertrag und Hedging

Selbst professionelle Investoren betreiben immer wieder unzureichendes Hedging. Bedeutet: Sie sichern sich unzureichend gegen mögliche Verluste ihrer Investments ab.

Insofern ist es keine Überraschung, dass die meisten Menschen durch ihr Leben gehen, ohne ihre Entscheidungen und Handlungen gegen Verluste abzusichern. Bestes Beispiel dafür: die Ehe.

Statistisch gesehen enden circa 50% aller Ehen, bevor der Tod sie scheidet. Da scheint es nur logisch, sich bei der Hochzeit für den Fall einer Scheidung abzusichern und einen Ehevertrag abzuschließen.

Read More
Biologische Bereitschaft & Angst

Wie alle anderen menschlichen Eigenschaften ist unser Angstmechanismus evolutionär geprägt. Deshalb fürchten sich viele Menschen vor Spinnen, Dunkelheit oder Höhe.

Wie Gerd Gigerenzer erläutert ist diese Furcht aber nicht direkt veranlagt, vielmehr ist das Erlernen der Furcht veranlagt.

In einer Studie zeigte man Affen Videos von anderen Affen, die mit Angst auf die Präsenz von Schlangen reagierten. Nachdem die Affen die Videos gesehen haben, zeigten sie auch selbst Furcht vor Schlangen.

Read More
Zukunftsrassismus

Existenzielle Risiken sind eine faszinierende Thematik. Nicht zuletzt deshalb, weil sie unsere Intuition immer wieder auf die Probe der Rationalität stellen. Denn sobald das Leben der gesamten Menschheit auf dem Spiel steht, sollten wir uns selbst bei einer minimalen Eintrittswahrscheinlichkeit sehr stark auf existenzielle Gefahren fokussieren.

In der Praxis spielen existenzielle Risiken aber so gut wie keine Rolle in unserem Leben, werden weder von Politikern noch den Medien häufig thematisiert.

Einer der Gründe dafür: Zukunftsrassismus.

Read More
Überdiagnosebias - der Diagnosehype

Früherkennung ist nicht immer zum Vorteil des Patienten. Das dürfte spätestens nach meinem Artikel zum Vorlaufzeitbias klar sein. Neben den möglichen negativen Effekten für den Patienten selbst ist auch die Täuschung der Gesamtbevölkerung nicht zu vernachlässigen.

So spricht man von einer höheren Überlebensrate, obwohl schlussendlich gleich viele Menschen sterben.

Genau diese beiden Effekte finden sich auch beim Überdiagnosebias wieder.

Read More
Vorlaufzeitbias - der Diagnosehype

Ich war immer ein großer Freund der Früherkennung. Lieber einen Test mehr als einen Test zu wenig. Die Krankheit lieber vor den Schmerzen diagnostizieren als danach.

Auch die Statistiken scheinen diese intuitive Vorliebe zu bestätigen. So zählt die Prostatakrebsuntersuchung in den USA seit den 1980er Jahren zu einem Routineverfahren. In Großbritannien wird hingegen nur getestet, wenn Symptome auftreten.

Das Resultat: Die Überlebensrate von Prostatakrebs ist in den USA um ein Vielfaches höher als in Großbritannien.

Read More
Zensur der Existenz

Traditionellerweise orientieren sich Wissenschaftler bei der Einschätzung von Naturkatastrophen stark an historischen Daten.

Um zu ermitteln, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer bedrohlichen Asteroiden-Kollision ist, sieht man sich die Größe früherer Einschlagkrater an.

Viele halten die möglichen Risiken von Teilchenbeschleunigern für vollkommen unbedenklich, weil im Umfeld der Erde schon immer hoch energetische Teilchenkollisionen stattgefunden haben und die Erde davon nie zerstört wurde.

Read More
Natürliche Frequenzen - Tests

Gerade in der Medizin vergöttern wir Tests und Messinstrumente.

Zuerst die Unsicherheit über unseren Gesundheitszustand und dann plötzliche die Erlösung durch die absolute Sicherheit des Testes. Der Test kann zwar auch schlecht für uns ausgehen, zumindest gibt er uns aber ein sicheres Gefühl.

Nur sehr selten beachtet man, dass so gut wie jeder Test auch fehlerhaft sein kann. Bestes Beispiel: die Mammografie.

Read More
Schockrisiken als Signale

Beim Autofahren passieren viel mehr Unfälle als beim Fliegen. Zigaretten bringen weitaus mehr Menschen um als Terroristen.

Diese Aussagen versuchen Wissenschaftler und Statistiker immer wieder in unsere Gedanken einzupflanzen. Schlussendlich versetzt uns ein Anschlag von Terroristen dennoch in einen Angstzustand und das Abheben des Flugzeuges ist von einem nervöseren Gefühl begleitet als das Starten eines Autos.

Der große Unterschied zwischen uns und den Statistikern: Wir nehmen das Risiko auf einer sehr qualitativen Ebene wahr. Experten hingegen orientieren sich bei ihren Risikoeinschätzungen vor allem an der Anzahl der Todesopfer pro Jahr.

Read More
Offenheit und Künstliche Intelligenz

“I think the best defense against the misuse of AI is to empower as many people as possible to have AI. If everyone has AI powers, then there’s not any one person or a small set of individuals who can have AI superpower.” – Elon Musk in einem Interview mit Steven Levy.

Elon Musk hält Offenheit für einen essentiellen Aspekt bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz. Und er ist damit nicht allein, denn seine Grundidee ist einfach und leuchtet ein: Wenn Künstliche Intelligenz ein Level erreicht, das die menschliche Intelligenz weit übertrifft, darf es kein Unternehmen, keinen Staat und keine Einzelperson geben, die diese Technologie allein kontrolliert. Indem man fordert, dass KI-Entwickler auf der ganzen Welt ihre technologischen Entwicklungen offenlegen, kann man verhindern, dass ein überlegenes Monopol entsteht.

Das Problem ist gelöst.

Read More
Stabilisierung der „Labilen Welt“

Nick Bostrom legt in seinem Paper „The vulnerable world hypothesis.“ nicht nur die Gefahr einer schwarzen Kugel dar, sondern bietet auch einige Präventivmaßnahmen.

In Anbetracht einer Technologie, die unweigerlich zur Extinktion der Menschheit führt, ist das eigentliche Ziel technologischer Rückschritt. Doch wie im ersten Artikel schon erläutert, sind wir Menschen bisher unschlagbar darin, Kugeln aus der Urne zu ziehen, aber nicht in der Lage, unerwünschte Kugeln wieder zurückzulegen.

„For example, even if it were ordained that all technologies that can be developed will be developed, it can still matter when they are developed.” – Nick Bostrom in seinem Paper „The vulnerable world hypothesis.“

Read More
Ebenen der Freiheit - Gefängnis

Abgesehen vom harten Gefängnisalltag existiert in Angola eine florierende informelle Wirtschaft. Manche Häftlinge bieten gegrillte Hühnerteile an, andere schneiden ihren Mithäftlingen die Haare. Das ist zwar theoretisch nicht erlaubt, wird von der Gefängnisleitung aber geduldet. Denn in einem Gefängnis gibt es nicht nur ein Level an Macht und Freiheit. Auf dem untersten Level, wenn es um die Interaktion zwischen einzelnen Häftlingen geht, haben auch Gefangene ein hohes Maß an Selbstbestimmung. Würde man selbst diese Freiheit verbieten, wären Aufstände und Revolten die unvermeidliche Folge. Man gewährt den Häftlingen also Freiheit auf dem untersten Level, umso die Kontrolle auf einer Meta-Ebene zu behalten.

„Der Mensch ist nicht mehr der eingeschlossene, sondern der verschuldete Mensch.“ – Gilles Deleuze in seinem „Postskriptum über die Kontrollgesellschaften“.

Doch diese Ebenen von Freiheit und Macht sind kein Phänomen das nur Gefängnisse betrifft. Ganz im Gegenteil. Das Gefängnis als geschlossenes System ist lediglich leichter zu durchschauen als eine komplexe offene Gesellschaft.

Read More
Vorstellungskraft - Gefahr für Sicherheit

Im Zuge des Kalten Krieges hat eine ganz neue Art des Denkens Einzug in die Sicherheitspolitik erhalten. Das Denken in Szenarien wurde damals populär, denn klassische Experimente kann man in einem Nuklearkrieg nicht durchführen. Schon die wichtige Eigenschaft der Wiederholbarkeit eines Experiments ist nicht gegeben, wenn ein einziger Fehlversuch das Ende der Menschheit bedeuten kann.

Was damals begonnen hat zieht sich bis heute durch und wird immer populärer, wie die Philosophin Jutta Weber in ihrem Paper „Wild Cards. Imagination als Katastrophenprävention.“ beschreibt.

Wild Cards sind Bedrohungen, die zwar enorm unrealistisch sind, bei ihrem Eintreten aber drastische Konsequenzen haben würden. Also beispielsweise Roboterinsekten, die ganze Städte ausrotten, oder die Erpressung von Menschen auf Basis ihrer DNA-Daten.

Doch anders als in Zeiten des Kalten Krieges, wo sich die Szenarien immerhin auf ein konkretes Themengebiet beschränkten, greift das Szenariendenken heute in alle Lebensbereiche über. Genau hier liegt auch der Kritikpunkt von Jutta Weber.

Read More