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Posts tagged Fehlschluss
Fehlschluss des Tischlers

Gerade im Zuge der aktuellen Pandemie begegnet man ihm immer wieder – dem Fehlschluss des Tischlers.

Stellen wir uns dazu die Frage, wer sich legitimerweise zur Pandemie, ihren Effekten und potentiellen Gegenmaßnahmen äußern kann. Vor allem einmal Virologen und Ärzte – schließlich sind sie die Experten, wenn es um menschliche Physiologie und Medizin geht.

“If you want to figure out how to gamble, don't talk to the carpenter who built the roulette wheel.” – Russ Roberts in einem Gespräch mit Nassim Taleb.

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Planungsfehlschluss – weg mit Details

Im Juli 1997 gab es die erste Kostenprognose für das neue Parlamentsgebäude Schottlands. Bis zu 40 Millionen britische Pfunde sollte der Bau des Gebäudes kosten. Im April 2000 setzten die Gesetzesgeber schließlich eine Obergrenze für die Baukosten fest: 195 Millionen britische Pfund lautete die maximale Kostenprognose. Schlussendlich wurden die Bauarbeiten 2004 finalisiert. Die Kosten: 431 Millionen britische Pfund.

Derartige Planungskatastrophen sind alles andere als eine Seltenheit – man denke nur an das Opernhaus von Sydney oder den Canadian Pacific Railway.

Die Ursache dieser Planungskatastrophen ist das kognitive Phänomen des Planungsfehlschlusses.

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Fehlschluss der Referenz

Trotz einer kleinen Gruppe an begeisterten Anhängern hat es weder Speed-Reading noch Speed-Listening zum Durchbruch geschafft.

Dabei liegen die Vorteile auf der Hand. Wenn ich mein Lesetempo verdopple, kann ich nicht nur zweimal mehr Bücher lesen – es halbiert sich auch der zeitliche Kostenaufwand eines jeden Buches um 50%.

Bücher, die keine 12 Stunden der eigenen Zeit wert sind, können aber sehr wohl 6 Stunden der eigenen Zeit wert sein. Man vergrößert also die Bandbreite an lesewürdigen Büchern.

Die gleiche Thematik gilt für Podcasts oder Hörbücher. Wer sie mit doppelter Geschwindigkeit hört, kann seinen Wissenszuwachs verdoppeln.

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Meta-Fehlschluss & Hummer

Der kanadische Psychologe Jordan B. Peterson ist wohl einer der umstrittensten Intellektuellen im Internet. Besonders bekannt sind seine Ausführungen zu Hierarchien, Religion oder dem Unterschied von Mann und Frau.

Seiner Ansicht nach sind Hierarchien gut und natürlich. Als Beleg dafür führt er die Hierarchien von Hummern an. Hummer und Menschen haben sich evolutionär vor circa 350 Millionen Jahren mit dem letzten gemeinsamen Vorfahren getrennt und entwickeln sich seither separat. Dennoch haben Hummer Hierarchien und der Bereich ihres Nervensystems, der für die Hierarchien zuständig ist, funktioniert vor allem auf Basis von Serotonin. Peterson argumentiert, dass Menschen und ihre Hierarchien auf dasselbe System zurückzuführen sind.

„Davon abgesehen, dass der Vergleich hinkt, würde der Vergleich selbst hinken, wenn er passend wäre.“ – diesen Satz wollte ich an dieser Stelle ursprünglich schreiben. Ich wollte darüber schreiben, dass Jordan B. Peterson einen naturalistischen Fehlschluss begangen hat.

Doch genau an diesem Punkt kommt der Meta-Fehlschluss ins Spiel, dem ich an dieser Stelle fast zum Opfer gefallen wäre. Mit allen negativen Anschuldigungen und stark wertenden Aussagen, die versuchen Wahrheit von Nichtwahrheit zu trennen, muss man sehr vorsichtig umgehen.

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