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Posts tagged Gigerenzer
Fehler als Zeichen von Intelligenz

Optische Täuschungen werden immer wieder herangezogen, um die unzureichenden Fähigkeiten der menschlichen Wahrnehmung und Intelligenz zu illustrieren. Wie Gerd Gigerenzer erläutert, sind optische Täuschungen aber ein Beweis für das genaue Gegenteil.

„If a system does not make errors, it is not intelligent. Visual illusions in fact demonstrate the success rather than the failure of cognition.” - Gerd Gigerenzer in seinem Buch “Risk savvy”.

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Missverständnis Bauchgefühl

Situationen, die von Unsicherheit, einer schlechten Datenlage oder einer Unmenge an Optionen geprägt sind, erfordern simple Lösungsmechanismen.

Ein simpler Lösungsmechanismus bedeutet, dass man einfache Regeln anstelle komplexer statistischer Modelle verwendet. Ein simpler Lösungsmechanismus bedeutet aber auch, dass man anders denkt.

„Deliberate thinking and logic is not generally better than intuition, or vice versa. Logic (or statistics) is best for dealing with known risks, while good intuitions and rules of thumb are indispensable in an uncertain world.” – Gerd Gigerenzer in seinem Buch “Risk savvy”.

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Bias-Varianz-Dilemma

Mit besser werdender Rechenleistung und größeren Datenzentren erhalten auch Modelle immer mehr Einzug in die Entscheidungsprozesse von Unternehmen und Einzelpersonen. Gerade sehr komplexe Situationen benötigen auch komplizierte und ausgeklügelte Modelle – so die weitläufige These.

Der Fehler dieser weitläufigen These: Sie missachtet das Bias-Varianz-Dilemma.

Denn schlussendlich geht es nur darum, dass die Modelle möglichst wenige Fehler machen.

Ein einfaches Modell macht in komplizierten Situationen unweigerlich Fehler. Denn ein einfaches Modell kann bei Weitem nicht alle Faktoren miteinbeziehen, die in der komplizierten Entscheidungssituation eine Rolle spielen.

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Sicherheitsillusion – Risiko & Unsicherheit

Auf eine Diagnose vom Arzt reagiert man mit Enttäuschung, Schock oder Freude – kaum jemand reagiert mit Zweifel über die Diagnoseverfahren. Wir halten die Ergebnisse von medizinischen Tests wie Röntgenverfahren und Co. in der Regel für sehr sicher und das trotz teilweise nicht unbeachtlicher Fehlerraten.

Der Psychologie-Professor Gerd Gigerenzer bezeichnet dieses Phänomen als die erste von zwei Sicherheitsillusionen – die Nullrisiko-Illusion.

Wir verwechseln risikoreiche Situationen mit Situationen, in denen es keine Risiken gibt. In Situationen, wo man also mit Logik und statistischem Denken agieren sollte, agieren wir ohne Denken.

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Risiko VS. Unsicherheit

Der intuitive Umgang mit Risiko und Unsicherheit zählt nicht gerade zu den Stärken des menschlichen Denkapparats. Besonders deutlich wird das in Krisenzeiten - der falsche Umgang mit diesen Thematiken ist aber ein alltägliches Phänomen, das uns ständig begleitet.

Der erste Fehler besteht darin, Risiko und Unsicherheit nicht ordentlich zu unterscheiden.

Risiko: Wenn man die möglichen Gefahren und Bruchstellen kennt, spricht man von Risiken. Gute Entscheidungen in einem risikoreichen Umfeld erfordern Logik und statistisches Denken.

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Biologische Bereitschaft & Angst

Wie alle anderen menschlichen Eigenschaften ist unser Angstmechanismus evolutionär geprägt. Deshalb fürchten sich viele Menschen vor Spinnen, Dunkelheit oder Höhe.

Wie Gerd Gigerenzer erläutert ist diese Furcht aber nicht direkt veranlagt, vielmehr ist das Erlernen der Furcht veranlagt.

In einer Studie zeigte man Affen Videos von anderen Affen, die mit Angst auf die Präsenz von Schlangen reagierten. Nachdem die Affen die Videos gesehen haben, zeigten sie auch selbst Furcht vor Schlangen.

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Überdiagnosebias - der Diagnosehype

Früherkennung ist nicht immer zum Vorteil des Patienten. Das dürfte spätestens nach meinem Artikel zum Vorlaufzeitbias klar sein. Neben den möglichen negativen Effekten für den Patienten selbst ist auch die Täuschung der Gesamtbevölkerung nicht zu vernachlässigen.

So spricht man von einer höheren Überlebensrate, obwohl schlussendlich gleich viele Menschen sterben.

Genau diese beiden Effekte finden sich auch beim Überdiagnosebias wieder.

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Vorlaufzeitbias - der Diagnosehype

Ich war immer ein großer Freund der Früherkennung. Lieber einen Test mehr als einen Test zu wenig. Die Krankheit lieber vor den Schmerzen diagnostizieren als danach.

Auch die Statistiken scheinen diese intuitive Vorliebe zu bestätigen. So zählt die Prostatakrebsuntersuchung in den USA seit den 1980er Jahren zu einem Routineverfahren. In Großbritannien wird hingegen nur getestet, wenn Symptome auftreten.

Das Resultat: Die Überlebensrate von Prostatakrebs ist in den USA um ein Vielfaches höher als in Großbritannien.

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Natürliche Frequenzen - Tests

Gerade in der Medizin vergöttern wir Tests und Messinstrumente.

Zuerst die Unsicherheit über unseren Gesundheitszustand und dann plötzliche die Erlösung durch die absolute Sicherheit des Testes. Der Test kann zwar auch schlecht für uns ausgehen, zumindest gibt er uns aber ein sicheres Gefühl.

Nur sehr selten beachtet man, dass so gut wie jeder Test auch fehlerhaft sein kann. Bestes Beispiel: die Mammografie.

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