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Posts tagged Korruption
Online-Futarchie

Die Grundidee hinter dem Konzept der Futarchie ist denkbar einfach: Menschen stimmen nicht nur ab, wie in der Demokratie. Ihre Stimme ist auch mit einer Wette auf die Zukunft verbunden. Wenn sich ihre Entscheidung als gewinnbringend herausstellt, gewinnen sie Geld, wenn sich ihre Entscheidung als schlecht herausstellt, verlieren sie Geld.

Der Ökonom Robin Hanson hat die Idee der Futarchie ursprünglich als eine Alternative zur Demokratie entwickelt. Im Zusammenhang dieses Artikels soll es aber vor allem um ihr Potential zum Managen von Online-Plattformen gehen.

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Betrug als Sicherheit

Abgesehen von ihrer Währungsfunktion haben Blockchains unter anderem ein enormes Potential zur Verbesserung demokratischer Prozesse. So ist beispielsweise das Konzept des quadratischen Wählens mit Hilfe der Blockchain-Technologie sehr gut umsetzbar.

Ein großes Problem dabei: die Identität.

„But we also want another crucially important property: we want an identity that you cannot credibly rent or sell.” – Vitalik Buterin in seinem Artikel „On Collusion”.

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Repression, Korruption und Schulden

Einer korrupten und repressiven Regierung Geld zu leihen, klingt nach keiner sonderlich weisen Idee. Die korrupten Politiker verwenden das geliehene Geld ohnehin nur für ihre eigenen Interessen – das Volk geht leer aus.

Allerdings gibt es Umstände, unter denen die Bevölkerung von den Krediten ihrer ausbeuterischen Herrscher profitieren kann – so die These von Viral V. Acharya und Kollegen in ihrem Paper „When is debt odious? A theory of repression and growth traps”.[i]

Wenn ein Investor einem Land Geld leiht, spielen zwei Faktoren eine Rolle:

1. Die wirtschaftliche Fähigkeit des Landes, die Schulden zurückzuzahlen.

2. Die politische Bereitschaft, die Schulden zurückzuzahlen.

Die wirtschaftliche Fähigkeit hängt ganz einfach von der finanziellen Lage des jeweiligen Staates ab. Wenn die Nation stark wächst und hohe Steuereinnahmen generiert, ist diese Fähigkeit hoch.

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Teufelskreis Korruption – Kongo & Flüsse

Gemessen an natürlichen Ressourcen und anderen ökonomischen Faktoren sollte die Demokratische Republik Kongo eine wirtschaftlich florierende Nation sein. Doch die Arbeitslosenrate lag in den letzten 20 Jahren nie unter 44%, im Normallfall liegt sie sogar über 60 Prozent. Die Menschen leben in Armut, Wirtschaft und Politik sind von Korruption durchzogen und nach den Merkmalen einer modernen Metropole sucht man in der Hauptstadt Kinshasa vergeblich.

Den Grundstein für diese enttäuschende Entwicklung hat der belgische König im 19. Jahrhundert mit einem unfassbaren Maß an Ausbeutung und Brutalität gelegt. Bis er die Kolonie 1908 dem belgischen Staat übergab, sind unter seinen genozidartigen Maßnahmen circa 12 Millionen Kongolesen ums Leben gekommen.

1965, gerade einmal 5 Jahre nach Unabhängigkeit der Republik Kongo, kam der 35-jährige Mobutu im Zuge eines Militärcoups an die Macht. Er führte eine neue Währung ein, begann große Industrieprojekte, versuchte die Landwirtschaft zu revolutionieren. Seine Maßnahmen, die in den ersten Jahren vielversprechend aussahen, entpuppten sich aber bald als ökonomische Katastrophe und stürzten die Demokratische Republik Kongo endgültig in den Ruin.

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Böse Wohltäter & Gutmütige Tyrannen

In den 1980er Jahren galt Robert Mugabe, ehemaliger Präsident von Zimbabwe, als einer der kompetentesten Politiker Afrikas. In dieser Zeit wurde er unter anderem für den Friedensnobelpreis nominiert und erhielt 1994 die Ritterwürde von der englischen Queen. Doch im Zuge der 2000er Jahre wurde Mugabe immer mehr zu einem Tyrannen, die Ritterwürde wurde ihm entzogen und 2017 wurde er von Mitgliedern seiner eigenen Partei gestürzt.

Eine genau gegensätzliche Entwicklung machte Kenneth Kaunda durch, der 1964 die Macht in Sambia ergriff. Er galt von Anfang an als repressiver Autokrat und hat 1976 die alleinige Macht ergriffen. Doch in den 1980er Jahren änderte er seine Linie, ließ wieder Oppositionsparteien zu und übergab 1991 in vollkommen friedlicher Manier die Macht an seinen demokratisch gewählten Opponenten.

Die beiden genannten Beispiele sind nur einige von vielen Machthabern, die ähnliche Entwicklungen durchmachten. Die einen beginnen vielversprechend und entwickeln sich mit der Zeit zu Tyrannen, während die anderen als Tyrannen beginnen und vielversprechend abdanken.

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Transparenz – zerbrechliches Glas!

„Socialist governments traditionally do make a financial mess. They always run out of other people's money.” – Margaret Thatcher in einem TV Interview vom 5. Februar 1976.

Mit dem Geld anderer Menschen geht man ganz anders um als mit seinem eigenen. Dieses Problem ist nicht neu, aber bleibt eines der großen Schwierigkeiten repräsentativer Demokratien. Schlussendlich sollen Politiker im Interesse ihre Wähler entscheiden und schlussendlich müssen Politiker auch das Geld dieser Wähler ausgeben. Eine Lösung, der vor allem liberale Parteien sehr viel abgewinnen können, ist die der Transparenz.

Zynische Zungen bezeichnen diesen Ruf nach Transparenz als ein Ja zur Korruption, aber hinter gläsernen Wänden.

Doch abseits dieser zynischen Zungen sehen auch viele Wissenschaftler den Ruf nach Transparenz als einen Ruf ins Leere. Manchmal sogar einen Ruf ins Negative.

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