text

Posts tagged Heuristik
Intuition in der Praxis – ein Argument

In unsicheren und komplexen Entscheidungssituationen ist man mit Bauchgefühl und Intuition oft besser beraten als mit rationalem Denken und logischen Argumentationsketten.

Die Krux an der Geschichte: Wir sind es gewohnt, unsere Entscheidungen mit Gründen zu untermauern. Gerade im professionellen Umfeld muss man die eigenen Entscheidungen gut argumentieren können – vor allem auch im Fall eines Fehlers.

Nun zeichnet sich die Intuition genau dadurch aus, dass man sie nicht erklären kann. Dem Bauchgefühl liegt ein unterbewusster Prozess zu Grunde. Wer auf Erklärungen und Argumente beharrt, der verhindert, dass die positiven Effekte der Intuition zu Tragen kommen oder bekommt Scheinargumente geliefert.

Read More
Absurdität – Heuristik oder Bias

Die Abstemplung von absurden Aussagen ist eine hilfreiche kognitive Heuristik. Wenn ein Statement unseren Erfahrungen widerspricht, halten wir es für absurd und müssen uns so nicht länger damit herumschlagen.

In der Regel ist diese Heuristik äußerst nützlich. Unter bestimmten Voraussetzungen wird die Absurditätsheuristik aber zu einem Absurditätsbias.

Wie Eliezer Yudkowsky betont, sind vor allem zwei Faktoren für eine fehlerhafte Anwendung der Absurditätsheuristik entscheidend.

Read More
3 Regeln der Heuristiken

In Anbetracht einer diffizilen Entscheidung tendieren viele professionelle Entscheider zu komplexen Modellen, Datenerhebung und Berechnungen. Allerdings zeigt sich immer wieder, dass derartig komplexe Entscheidungsmechanismen oft gleich gute oder sogar schlechtere Ergebnisse liefern als simple Problemlösungsmethoden.

Denn bis heute beachten nur wenige die drei Regeln der Heuristiken:[i]

1. Je unsicherer die Situation, desto einfacher der Entscheidungsmechanismus.

2. Je mehr Optionen und verschiedene Alternativen, desto einfacher der Entscheidungsmechanismus.

3. Je kleiner die Datenbasis, desto einfacher der Entscheidungsmechanismus.

Read More
Kriminalitätsfurcht als Sammelbecken

Während die Bürger vieler westlicher Staaten in einem Umfeld enorm geringer Kriminalität leben, spricht ihre Furcht vor Verbrechen eine ganz andere Sprache. Denn schon lange ist klar: Angst vor Kriminalität ist nicht Angst vor tatsächlicher Kriminalität.

Menschen, die bereits Opfer von Kriminalität wurden oder Kriminalität in ihrem Umfeld erleben mussten, haben nicht unbedingt das stärkste Furchtempfinden. Viele Personen haben sogar Angst vor Kriminalität, obwohl sie persönlich noch nie davon betroffen waren.

Wer ist dann schuld? Natürlich die Medien. Zeitungen und Fernsehen inszenieren die Kriminalität und dramatisieren selbst kleine Verbrechen. Logisch, dass die Bevölkerung ein verzerrtes Bild der Bedrohungslage hat. Diese Schuldzuschreibung klingt erstmal logisch und kommt, wie jeder Rundumschlag gegen die Medien, bei vielen gut an. Doch sie ist falsch.

Read More
Affekt-Heuristik & toxische Emotionen

Ein dezisiver Grund, dem eigenen Denken in Krisenzeiten nicht unhinterfragt zu vertrauen, ist die sogenannte Affekt-Heuristik. Investoren halten einen Aktienmarktcrash für wahrscheinlicher, wenn sich in den letzten 30 Tagen ein Erdbeben in der Nähe ihres Wohnortes abgespielt hat. Dabei hat ein lokales Erdbeben so gut wie gar nichts mit der globalen Entwicklung der Aktienmärkte zu tun.

Grund für diese irrationale Entscheidung ist die evolutionär tief verankerte Denkabkürzung des Affekts. Wenn wir eine sehr intensive Emotion wie Angst oder Freude empfinden, übertragen wir diese Emotion auf unser Denken in allen Lebensbereichen, auch wenn die Ursache der Emotion mit diesen Bereichen gar nichts zu tun hat.

Doch die Affekt-Heuristik und ihre Wirkung auf die menschliche Kognition gehen weit über intensive oder offensichtliche Emotionen hinaus, wie der US-amerikanische Psychologe Paul Slovic in seinem Paper „The affect heuristic“ beschreibt.

Read More