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Verschränkung des Krieges

„In Kriegen geht es ums Töten. […] Es geht um ein Töten in Haufen.“ – Elias Canetti in „Masse und Macht“

Der Krieg ist ein sehr sonderbares Phänomen. Die Gesellschaft hat den ganz ursprünglichen Sinn, den einzelnen Menschen vor seinem Tod zu bewahren. In einer starken Gemeinschaft können Schwächere von den Stärkeren mitgefüttert werden, durch die gemeinsamen Kräfte kann man größere Schutzmauern bauen und so weiter.

Im Krieg ist das anders. Denn der Krieg wird von einer Gesellschaft gegen die andere geführt. Beide Gesellschaften bedrohen sich gegenseitig mit dem Tod. Die Funktion der Gesellschaft kehrt sich also vollkommen um – gerade weil man Teil der Gemeinschaft ist, wird man vom Tod bedroht.

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Vertrag von Versailles und die Masse

Die Pariser Friedensverträge – allen voran der von Versailles - waren ein entscheidender Treiber der nationalsozialistischen Bewegung nach dem Ersten Weltkrieg. Unaufhörlich sprach Hitler über das Schanddiktat von Versailles - es war ein zentraler Wahlslogan der Nazis und für viele Deutsche ein zentrales Wahlmotiv.

Die konventionelle Sicht auf den Vertrag sieht den Fehler in der alleinigen Schuldzuschreibung, den hohen Reparaturzahlungen sowie der geforderten Abrüstung. Diese Faktoren wurden von den Deutschen nie akzeptiert und verhinderten somit von vornherein einen endgültigen Frieden.

Doch Elisa Canetti liefert in seinem philosophischen Hauptwerk „Masse und Macht“ eine andere, aber nicht weniger entscheidende Sichtweise.

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