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Fitzgerald, Twain & Schopenhauer

Wer konträr, innovativ und wahrheitsorientiert denken will, steht vor zwei Problemen:[i]

1.       Die Wahrheit in Bezug auf populäre Thematiken finden.

2.       Jene Bereiche finden, in denen andere die Wahrheit nicht suchen.

Zuerst einmal muss ein guter Denker das richtige Fundament legen. Er muss sich also im Wirrwarr der Medien zurechtfinden und eine wahrheitsorientierte und informierte Meinung zu den wichtigsten Themen der Zeit haben.

Allerdings handelt es sich hierbei um Themen, die von unzähligen anderen Menschen diskutiert, analysiert und durchdacht werden. Selbst eine konträre Meinung zu derartig populären Themen wird also selten einen sonderlich großen Mehrwert bieten.

Wirklich interessant wird es, wenn man die Wahrheit in unpopulären Bereichen findet. Da sich nur wenige Personen mit diesen Themen befassen, stellt eine innovative Meinung in diesen Bereichen eine große Chance dar.

„To me crypto today is not really interesting, because it is so interesting to everybody.” – Josh Wolfe in Episode 50 des Podcasts “The Knowledge Project”.

Zur Lösung der beiden oben genannten Probleme hat der erfolgreiche Venture Capitalist Josh Wolfe das Informationsverarbeitungskonzept „Fitzgerald, Twain & Schopenhauer“ entwickelt. Das Konzept basiert auf je einem Zitat von F. Scott Fitzgerald, Mark Twain und Arthur Schopenhauer.

„[…] the test of a first-rate intelligence is the ability to hold two opposed ideas in the mind at the same time, and still retain the ability to function.” - F. Scott Fitzgerald.

Am Anfang der erfolgreichen Informationsverarbeitung gilt es, sich im Wirrwarr der Medien zurechtzufinden. Dabei wird man unweigerlich mit völlig gegensätzlichen Stellungnahmen konfrontiert. In der Regel liegt die Wahrheit irgendwo zwischen den beiden Stellungnahmen. Wer also eine wahrheitsorientierte Meinung will, der braucht eine ordentliche Menge an Ambiguitätstoleranz und wird keine einfachen Antworten finden.

„It ain’t what you don’t know that gets you into trouble. It’s what you know for sure that just ain’t so.” - Mark Twain.

Dieses Zitat von Mark Twain ist die Essenz des Mehrwerts von konträrem Denken. Wer in der Lage ist, die Unwahrheit in allgemein akzeptierten Wahrheiten zu erkennen, kann damit potentiell Großes bewegen.

„Talent hits a target no one else can hit. Genius hits a target no one else can see.” - Arthur Schopenhauer.

Das letzte Zitat bedeutet nicht, dass nur ein Genie konträr, wahrheitsorientiert und innovativ denken kann. Vielmehr verdeutlicht es, dass eine wahrheitsorientierte Meinung bei unpopulären Themen viel entscheidender ist als bei Thematiken mit hoher Popularität.

Man kann vielleicht die Wahrheit von populären Themen etwas besser erkennen als andere. Man ist also etwas höher auf der gleichen Erkenntnisskala. Wenn man aber ganz neue und unbeachtete Bereiche angeht, befindet man sich nicht höher auf der gleichen Skala, sondern an der Spitze einer ganz neuen Skala.

Zum Weiterhören und Weiterlesen:

https://fs.blog/knowledge-project/josh-wolfe/

https://medium.com/swlh/how-to-process-information-like-a-contrarian-7a8412a863b1

[i] Man kann durchaus die Frage stellen, wieso „konträr“ in dieser Auflistung auf eine ähnliche Stufe wie „wahrheitsorientiert“ gestellt wird. Ist konträres Denken ein Selbstwert? Gerade wenn es darum geht, mit Ideen und Projekten erfolgreich zu werden, reicht wahrheitsgemäßes und innovatives Denken nicht aus. Nur wenn die Ideen auch konträr sind, hat man die Chance, einen großen Mehrwert für Gesellschaft und Umwelt zu kreieren.