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Koffer-Wörter

Der Begriff der Koffer-Wörter stammt ursprünglich vom US-amerikanischen Informatiker Marvin Minsky.

Koffer-Wörter sind Begriffe, die so breit gefächert und ungenau definiert sind, dass man im Grunde jedes Konzept in sie hineinpacken kann – sie sind Koffer, die das Konfuse scheinbar konkret machen.

Die Betonung liegt auf scheinbar. Denn Koffer-Wörter sind im Alltag durchaus nützlich – man spricht von Rationalität, Bewusstsein, Wahrnehmung und jeder weiß so circa, was gemeint ist.

Koffer-Wörter sind aber alles andere als nützlich, wenn man einen bestimmten Sachverhalt wirklich hinterfragen und überdenken will. Dann muss man die Begriffe in ihre einzelnen Bestandteile zerlegen, oder man wird unweigerlich scheitern.

Gerade im Technologiebereich führen Koffer-Wörter zu viel Verwirrung – vor allem wenn Experten mit Laien kommunizieren. Was heißt also beispielsweise, dass ein KI-System Bewusstsein entwickelt. Bewusstsein für sich selbst, Bewusstsein für die eigene Umgebung, Bewusstsein für die eigene Entstehungsgeschichte? Und wie äußert sich dieses Bewusstsein?

Und auch auf persönlicher Ebene sind Koffer-Wörter gefährlich. Menschen streben nach mehr Glück, Erfolg, Attraktivität und die meisten scheitern. Sie scheitern nicht zuletzt auch daran, dass ihr Ziel ein Koffer-Wort und daher nicht klar definiert ist.

Welchen Erfolg strebt man an? Welche Form der Attraktivität? Welches Glück?

Zum Weiterlesen:

https://alexvermeer.com/unpacking-suitcase-words/

https://www.econtalk.org/rodney-brooks-on-artificial-intelligence/